Lexikon - Glossar

Hier findest Du hilfreiche Begriffe und ihre Erklärung rund um Stimme und Sprechtechnik

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Adamsapfel

Der Begriff Adamsapfel ( Prominentia laryngea) bezeichnet den v.a. bei Männern hervorspringenden und tastbaren Abschnitt des Schildknorpels (Cartilago thyroidea) des Kehlkopfs ( Larynx).

 

Akzent

Wir benutzen diesen Begriff für die Betonung einer Stelle (Silbe) beim Sprechen eines Satzes. Unter "Betonung" ist zunächst Hervorhebung im abstrakten Sinne gemeint. Das heißt, es ist offen, ob diese durch mehr Lautstärke, Länge, unerwartete Tonlage oder sonstiges erreicht wird. Als Faustregel der Sprechgestaltung gilt: Jeder Satz (auch ein Nebensatz gilt als solcher) hat nur einen Akzent. Abweichungen von der Regel sind immer wieder sinnvoll und erfrischend - aber nur, wenn sie nicht zur Regel werden.

 

Alterung der Stimme

Im Stimmtraining für Ältere ist zu berücksichtigen, dass die Leistungsfähigkeit der Stimme mit der hormonellen Umstellung in den Wechseljahren abnimmt. Vom Physiologischen her spielt die Verknöcherung des Haltegerüsts im Kehlkopf und die dadurch reduzierte Elastizität eine Rolle, ebenso die verminderte Beanspruchbarkeit der Schleimhaut auf den Stimmlippen. Dies gilt für Frauen und Männer. Es betrifft vor allem die Dauerbeanspruchung (langes, lautes Reden) und die Spitzenbeanspruchung (sehr laut (Schreien), sehr hoch (Singen)). Gezielte Phonationsübungen (An- und Abschwellen) sind besonders angebracht, ebenso Hinweise zur Schonung und Pflege der Stimme.

 

Ansatzrohr

Bei der menschlichen Stimme ist das Ansatzrohr der Raum von den Stimmlippen bis zu den Lippen und Naseöffnungen. Die Stimmritze erzeugt einen undifferenzierten Laut, der im Ansatzrohr durch die unterschiedliche Formung der Mundlippen und durch die unterschiedliche Zungenstellung zu einem Sprechlaut verändert wird (siehe auch Formant).

 

Artikulation

(lat. articulare: gliedern, deutlich sprechen) im sprachlichen Sinne: Aussprache. Eine schlechte Artikulation stellt z.B. das Nuscheln dar (undeutliche Aussprache).

Unter Artikulation versteht man im Bereich der Stimmbildung die Formung des Klanges durch die Formeinstellung des Vokaltraktes. Die daran beteiligten Organe werden auch als Artikulatoren bezeichnet. Die wesentlichen Artikulatoren sind: Lippen, Zunge, Kiefer (über die Öffnung). Eine geringere Rolle spielen: Gaumen, Nacken- und Schlundmuskulatur. Übungen zur Verbesserung der Artikulation sind Bestandteile jedes systematischen Stimmtrainings.

 

Artikulationsstellen

Dieser Begriff aus der Phonetik bezeichnet Orte, die für die Bildung von Lauten offenbar bedeutsam sind. Bei den Frikativen (stimmlose Reibelaute, wie f, s, sch) z.B. entstehet an Engstellen im Vokaltrakt ein Rauschen (bei f weit vorne im Bereich Lippen/Zähne, bei s zwischen Zunge und hartem Gaumen...). Diese Orte sind Artikulationsstellen. Bei der Bildung der Vokale kommt es auch zu Verengungen an bestimmten Stellen des Vokaltraktes, auch diese können als Artikulationsstellen empfunden werden.

 

 

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Bauchatmung

Ein Atemvorgang bei dem das Zwerchfell abgesenkt wird, weshalb sich die Bauchdecke passiv nach außen wölbt.

 

Brustregister (Register allgemein)

Singt oder spricht man zunächst sehr tief, dann immer höher, so gibt es Stellen, an denen der Klang der Stimme plötzlich umschlägt, also einen anderen Charakter hat. Je nach Feinheit der Wahrnehmung und Fantasie lassen sich mehr oder weniger viele solche Umschlagstellen hören. Dementsprechend ist die Registerterminologie auch mehr oder weniger uneinheitlich. Der Einfachheit halber unterscheiden wir nur zwei Standardregister: Brustregister (auch Modalregister) und Kopfregister. Man spricht dabei üblicherweise von Bruststimme und Kopfstimme. Das Brustregister ist das übliche Register der Sprechstimme. Die Stimmlippen sind relativ dick. Der Verschluss der Stimmlippen erfolgt in sehr schneller Bewegung, die Stimmlippen bleiben während des Schwingungszyklus relativ lange geschlossen. In der Bruststimme sind besonders deutlich Vibrationen des Brustbereiches wahrnehmbar. Der Umschlag vom Brust- in das Kopfregister und umgekehrt geschieht etwa in der Tonhöhenlage um das zweigestrichene d, bei kleinen Kehlköpfen und Vokaltrakten eher höher, bei großen tiefer. Bemerkenswert ist, dass der Umschlagpunkt nicht etwa bei Frauenstimmen eine Oktave höher liegt als bei Männerstimmen. Im Brustregister ist oft der tiefste Teilton nicht sehr stark, dafür fällt die Energie in den höheren Teiltönen nicht so schnell ab. Im Kopfregister ist oft der tiefste Teilton sehr stark. Das Brustregister klingt mehr wie Streicher oder Blechbläser, das Kopfregister mehr wie Flöten. In der klassischen Gesangspädagogik wird viel Arbeit darauf verwandt, die Register mischen zu können und so Brüche zu vermeiden und die Klangcharakteristik nach Wunsch einstellen zu können. Beim Sprechen kommen Registerübergänge oft ungewollt bei hohen Frauenstimmen, aber auch bei Greisenstimmen vor. Im Englischen scheinen sie mitunter auch zum guten Ton zu gehören.

 

Brustresonanz

Unter Brustresonanz versteht man i.a. das Mitfühlen und Hören des Schwingens im Brustbereich. Es ist vor allem in tiefer Lage und bei bestimmten Lauten deutlich wahrnehmbar. Die Pflege der Brustresonanz geht i.a. nicht auf Kosten der Stimmanteile, die nach außen gehen. Die Brustschwingung wird vorwiegend von einer Schallwelle angetrieben, die weitgehend unabhängig von der nach außen gehenden Schallwelle ist.

 

 

C___________________

 

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Dosierung des Atems

Je mehr Luft eingeatmet wird, umso mehr wird die Lunge gespannt und dementsprechend steigt der Luftdruck in ihr wie in einem Luftballon. Nach voller Einatmung liegt der Luftdruck aufgrund der Lungenspannung höher als der zum Sprechen oder Singen günstige Wert. Zur Vermeidung übermäßiger Spannung im Kehlkopf (gepresster Phonation) und unnötigen Luftverbrauches ist es hilfreich, die Einatmungsmuskulatur nicht ganz zu entspannen, sondern sie zur Reduktion des Lungendruckes einzusetzen. Eine grundlegende Übung ist daher die Dosierung des Atemstromes nach voller Atmung. Zwar ist für das Sprechen i.a. keine Vollatmung nötig, trotzdem ist es auch hierbei sinnvoll, die Luft dosieren zu können, das heißt, den Luftdruck genau den Erfordernissen anzupassen.

 

Druck (Subglottaler Druck)

Unter Druck versteht man in der Stimmpädagogik i.a. den Luftdruck, der unterhalb der Stimmlippen wirkt. Er ist im großen und ganzen identisch mit dem Druck in der Lunge. Für gutes Sprechen und Singen ist es nötig, diesen Druck fein regeln zu können und schnell den Erfordernissen für optimale Stimmlippenschwingung anzupassen.

 

Dunkelpass

Der Dunkelpass ist eine Handhaltung, die vor allem die dunklen Klanganteile zum Ohr kommen lässt, die hellen dagegen etwas ausblendet. Handkanten von links und rechts vor dem Ohr an den Kopf anlegen. So den kürzesten Weg vom Mund zum Ohr sperren. Die tiefen Frequenzen (lange Wellen) können diese Sperre leichter umgehen als die hohen (kurze Wellen). Weiterer Aspekt: Sie hören damit den rundum abgestrahlten Anteil Ihrer Stimme besser als den nach vorne gerichteten.

 

Dynamik

Im Zusammenhang mit dem Stimmklang verstehen wir unter Dynamik den benutzten Pegel- oder Lautstärkebereich. Man spricht auch -wie in der Audiotechnik- von Dynamikumfang. Wer nur auf einer Lautstärkestufe spricht hat eine geringe Dynamik, wer über ein breites Band zwischen sehr leise und sehr laut einsetzt, weist eine große Dynamik auf.

 

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Entspannung

Entspannung wird zum Beispiel benutzt, um Überspannungen abzubauen und damit eine gute operationelle Spannung herzustellen (Eutonus). Sie kann auch unabhängig von konkreten Operationen zur Erholung benutzt werden.

 

Eutonus

Wörtlich aus dem Griechischen: gute Spannung Das Konzept der Eutonie beruht darauf, dass es für Muskeln und Muskelgruppen eine optimale Grundeinstellung der Spannung (des Tonus) gibt. Die praktischen Übungen zur Herstellung von Eutonie erzielen i.a. auch eine gute Sensibilisierung und eine bessere Kontrolle von Muskeln und Muskelgruppen. Man kann das Konzept der Eutonie auch parallel zum Konzept der Entspannung sehen. Es ist insofern übereinstimmend, als oft eine Überspannung vorliegt.

 

F___________________

 

Fluss

Fluss ist eine Eigenschaft guten Sprechens. Das eine fließt in das andere, das eine bezieht sich auf das andere. Wenn wir einen Akzent setzen, sollt er nicht abgehackt klingen, als ob von außen her ein großes Ereignis geschähe.

 

Frequenz

So wie man sich einen Gegenstand als eine Anhäufung von Punkten vorstellen kann, so kann man sich eine Schallschwingung als Anhäufung (Überlagerung) von Frequenzen darstellen. Eine einzelne Frequenz hört sich eher wie ein Pfeifen an, in der Überlagerung eines Tones sind aber die Einzelfrequenzen oft nicht herauszuhören.

 

Frikativ

Phonetische Bezeichnung für Laute, bei denen der Luftstrom an einer Stelle des Vokaltraktes so verengt wird, dass dort ein Zischen oder Rauschen entsteht, das den Ton bildet. Z.B. f,s,sch,.... Die Laute können auch stimmhaft gebildet werden, wenn gleichzeitig eine Schwingung der Stimmlippen stattfindet. Ist das nicht der Fall sind sie "stimmlos".

 

Funktionale Methode

Dies ist eine Methode des Stimmtrainings, die sich auf die physiologische und akustische Funktion der Stimme und ihrer Wahrnehmung bezieht.

 

G___________________

 

 

Gaumen (hart, weich)

Der Gaumen bildet sozusagen das Dach des Mundraumes. Hinter den Zähnen des Oberkiefers ist er als Knochenplatte ausgebildet (harter Gaumen), dahinter liegt der weiche Gaumen, an dem das Zäpfchen hängt. Der Gaumen kann durch bestimmte paarige Muskeln gehoben, durch andere gespannt werden. Durch die Bewegung des Gaumens (Hebung gegen die hintere Rachenwand) kann ggf. zusammen mit Bewegungen der Rachenwand dem vom Kehlkopf her kommende Luftstrom wahlweise der Weg zum Mund (etwa bei "A"), zur Nase (etwa bei "N") oder zu beiden (französische Nasale, "M") geöffnet werden. Beim "M" wird allerdings durch den geschlossenen Mund das Strömen der Luft durch den Mundraum unterbunden. Überspannung und Fehleinstellung des Gaumens sind häufige Probleme beim Sprechen und Singen.

 

Gaumensegel

Das Gaumensegel wird auch Velum oder weicher Gaumen genannt. Es schließt an den harten Gaumen an und endet im Zäpfchen. Das Gaumensegel ist beweglich und kann locker gelassen oder angehoben werden. In der angehobenen Position trennt es den Mund-Rachenraum von den Nasenhöhlen ab, im hängenden Zustand hingegen trennt es den Mundraum vom Nasen-Rachenraum ab. Es erfüllt somit zum einen eine Funktion bei der Trennung zwischen Atem- und Speisewegen und zum anderen bei der Artikulation.

 

Geschlossener Laut

Viele Laute können offen oder geschlossen gebildet werden. Die Angabe bezieht sich auf die Kieferöffnung, die kleiner oder größer ist. Beispiele: U wie in "Kuh": geschlossen; U wie in "unter": offen O wie in "Ofen": geschlossen; O wie in "fort": offen A wie in "Ja": geschlossen; A wie in "kann": offen I wie in "Sie": geschlossen; I wie in "in": offen In der deutschen Sprache werden die geschlossenen Laute i.a. lang, die offenen kurz gesprochen.

 

Glissando (Tonhöhe, Vokal)

Unter Glissando versteht man das Gleiten von einer zur andere Tonhöhe. Beim Sprechen ist gleitende Intonation das Normale. Es gibt auch ein Vokalglissando. Dabei gleitet man von einem Vokal zu einem anderen. Es ist zunächst ungewohnt, ermöglicht aber besonders gut, neue Klangfarben zu finden, bzw. die Klangfarben der Laute zu verbessern.

 

Glottis

Die Glottis ist die Öffnung zwischen den Stimmlippen.

 

Glottisschlag

Darunter versteht man einen schnellen Stimmeinsatz auf einem Vokal. Wie mit einem Schlag der Stimmlippen (schnelle Bewegung auf einander zu und zusammenschlagen) startet die Schwingung. Der Glottisschlag wird mitunter als Bravoureinsatz von Sängern (Oper) benutzt. Aber auch beim ganz normalen Sprechen ist er immer wieder nötig und sinnvoll. Er wird dann meist unbewusst ausgeführt. Beispiel. "Du und ich." Damit das "Du" und das "und" nicht über das gemeinsame "u" ineinanderfließen, wird das "und" mit einem Glottisschlag gestartet.

 

 

H___________________

 

Harter Stimmeinsatz

Wenn die Stimmlippen von unten her einem hohen Luftdruck ausgesetzt sind, müssen sie stark zusammengedrückt werden (hohe mediale Kompression), damit es zu einer Schwingung kommt. Dabei ist die Öffnungsphase nur relativ kurz und der Druck mit dem sie beim Schleißen aufeinanderprallen recht hoch. Wer lange mit harter Stimmgebung spricht oder singt riskiert pathologische Veränderungen an den Stimmlippen. Harte Stimmgebung äußert sich auch darin, dass ein Ton beim Einsatz sehr laut und fest ist, aber nicht lange so weiterklingen kann. Eine gelegentliche harte Stimmgebung kann im kommunikativen Sinne mitunter angemessen sein. Eine permanente harte Stimmgebung, die entsteht, weil man nicht anders kann, oder vielleicht permanent gestresst ist, ist auf Dauer stimmschädlich. Werden die Stimmlippen nur schwach aneinander gedrückt, so ist die Stimmgebung weich. Im extremen Fall kommt es nicht mehr zu einem vollständigen Schluss und die Stimme wird hauchig. Bemerkenswerterweise kann eine pathologisch zu weiche Stimmgebung als Folge einer lange gepflegten zu harten Stimmgebung auftreten, weil die inneren Kehlkopfmuskeln überstrapaziert wurden.

 

Heiserkeit

Heiserkeit ist eine Störung der Phonation. Die Schwingung der Stimmlippen und die damit verbundene Modulation der Ausatemluft sind gestört. Sie hat oft organische Ursachen (Schleim, Entzündung, Knötchen ...) tritt aber auch als Funktionsstörung ohne erkennbare organische Abweichungen auf (funktionale Störung). Akustisch ist oft ein deutlicher Rauschanteil (Hauch) vorhanden und die Regelmäßigkeit der Schwingung ist gestört. Über mehrere Tage anhaltende Heiserkeit muss ernst genommen werden. Ein Besuch beim Facharzt (HNO oder Phoniater) ist erforderlich.

Hochatmung

Man spricht von Hochatmung, wenn sich bei der Einatmung vor allem der obere Brustbereich weitet. Sie geht oft mit mangelnder Einatmung in den untern Bereich einher, also mit reduzierter Zwerchfellbewegung. Offenbar ist die Hochatmung u.a. wohl wegen Vorstellungen einer idealen Figur (Wespentaille, Brust raus, bzw. breite Brust) attraktiv. Es besteht jedoch weitgehende Übereinstimmung darin, dass eine einseitige Hochatmung für die Stimmfunktion ungünstig ist.

 

 

I___________________

 

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Kehldeckel

Die Epiglottis (deutsch: Kehldeckel) ist eine Verschlusseinrichtung am Kehlkopfeingang. Beim Schluckakt wird der Kehldeckel passiv gegen den Kehlkopfeingang gedrückt und verschließt diesen unvollständig. Der Kehldeckel wird vom Kehldeckelknorpel (Cartilago epiglottica) gestützt. Dieser Knorpel ist, im Gegensatz zum übrigen Kehlkopfskelett, aus elastischem Knorpel aufgebaut. Er besteht aus einem Stiel (Petiolus epiglotticus) und einem Körper. Der Stiel ist mit dem Schildknorpel und dem Zungenbein verbunden.

 

Kehlkkopf

Der Kehlkopf, auch Larynx, liegt vorne im Hals und bildet als Teil des Atemtrakts den Eingang vom Rachen zur Luftröhre. Von außen sieht man in der Mitte des Halses den Adamsapfel, der dem medianen Vorsprung des Schildknorpels entspricht.

 

 

L___________________

 

Larynx

Siehe Kehlkopf

 

M___________________

 

Melodie (Sprechmelodie)

Die Sprechstimme zeigt ein Auf und Ab in der Grundfrequenz, das normalerweise nicht bewusst wahrgenommen wird, dennoch aber deutlich erkennbar ist, wenn man darauf achtet. Im 'Gegensatz zum singen gibt es keine festen Tonstufen, so dass der Begriff einer "Tonhöhe" nicht so ohne weiteres anwendbar ist. Somit sind Übungen zur Sprechmelodie ein Grundthema des Sprechtrainings. Es bietet sich an, hierbei unterstützend mit Gesten zu arbeiten.

 

N___________________

 

Nachfühlen (Vergleich Stimme vorher/nachher)

Das Nachfühlen nach einer Übung ist ein wichtiges Element guter Körperarbeit. Nur durch die Wahrnehmung von Verbesserungen ist es möglich, diese effektiv auf das tägliche Geschehen zu übertragen. Bei Stimmübungen ist der Stimmvergleich vorher/nachher ebenso bedeutend. Man sollte ihn immer wiedermal ganz gezielt durchführen. Genauso wichtig ist es natürlich auch, während der Übung Achtsamkeit walten zu lassen, möglichst auch in einen guten Fluss zu kommen.

 

Nackenmuskulatur

Die Nackenmuskulatur ist für die Stimmgebung insofern bedeutsam, als sie den Vokaltrakt im Nackenbereich eng oder weit einstellen kann. Oft greift sie – stressbedingt - zu stark zu und ist nicht genügend unabhängig von anderen Muskeln. Siehe dazu auch unter Isolation

 

Nasennebenhöhlen

Die Nasennebenhöhlen (lat. Sinus paranasales) sind luftgefüllte Schleimhautaussackungen der Nasenhöhle, die sich zwischen die beiden Deckplatten (Tabula externa und interna) einiger Schädelknochen schieben. Da die Nasennebenhöhlen an die Nasenhöhle angeschlossen sind, werden sie dem Atmungsapparat zugeordnet. Entgegen früheren Vermutungen haben die Nasennebenhöhlen keine Funktion als Resonanzhöhlen zur Stimmbildung.

 

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P___________________

 

Phonation

Unter Phonation versteht man die stimmbildende Funktion durch die Schwingung der Stimmlippen. Bei stimmhaften Lauten modulieren die schwingenden Stimmlippen den Luftstrom, was letztendlich im Zusammenwirken mit der Luft im Vokaltrakt den hörbaren Stimmschall erzeugt. Übungen zur Verbesserung der Phonation sind Bestandteile jedes systematischen Stimmtrainings.

 

Phonetik

Phonetik ist die Wissenschaft des Sprechens. Sie untersucht das Sprechen i.w. unter dem Aspekt der stimmlichen Realisierung der Sprache (Sprache als abstrakte Vorstellung).

 

Phoniater

Der Phoniater ist der Facharzt für die Stimme. Er ist i.a. ein HNO-Arzt mit einer Zusatzausbildung.

 

Phoniatrie

Phoniatrie ist die medizinische Wissenschaft der Stimme.

 

Präsenz

 

Beim Sprechen eine gute Präsenz zu haben, ist unabdingbar. Sie entsteht durch angemessene Körperspannung, Blickkontakt und auch durch eine den Raum durchdringende, tragfähige Stimme, durch deutliches Sprechen und durch den Kontakt zum Zuhörer.

 

Q___________________

 

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Register

Als Register bezeichnet man verschiedene Modi der Stimme die sich entweder durch den erzeugten Klang unterscheiden oder durch den physiologischen Mechanismus der Tonerzeugung.

 

Reflektorischer Stimmeinsatz

Viele Stimmpädagogen gehen davon aus, dass im Moment der Atemwende von Ein- zu Ausatmung ein besonders guter Stimmeinsatz möglich ist, wenn man ihn rund ablaufen lässt, also keine Verzögerung einbaut.

 

Resonanz

Der Begriff Resonanz bedeutet Schwingung. Bei der Bildung der Laute spielen die Eigenfrequenzen der Luft im Vokaltrakt eine wichtige Rolle. Auch diese Luft schwingt nach, wenn sie kurz angestoßen wird (Ventiltönchen). Die Lage der Eigenfrequenzen wird durch die Artikulation variiert

 

Rhythmus (Takt)

Auch das Sprechen hat einen Rhythmus. Im Vergleich zum Singen ist er weniger frei wählbar. Beim Sprechen von Gedichten darf er freier eingestellt werden. Für das freie Sprechen ist die Realisierung eines klaren Rhythmus ausgesprochen hilfreich um gute Wirkung und Verständlichkeit zu erreichen. Das Bewusstmachen des Sprechrhythmus unterstützt auch einen guten Fluss des Sprechens. Dagegen spielt ein Takt (also ein festes Zählraster) beim freien Sprechen normalerweise kaum eine Rolle. Dennoch ist das Entwickeln eines taktähnlichen Gefühls beim Üben des Sprechens auch sehr förderlich.

 

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Schleimhaut

Für gute Phonation ist eine intakte Schleimhaut auf den Stimmlippen erforderlich. Da Schleimhaut Feuchtigkeit benötigt, leiten sich daraus einige Empfehlungen ab, die der Stimme gut tun. (Stimmhygiene)

 

Stimmlippen

Im Kehlkopf geht die Luftröhre in eine Verengung über, die ähnlich wie ein Mund aussieht. Von hinten nach vorne sind zwei Muskeln gespannt, die wie Lippen aussehen. Sie enthalten als formstützende Element auch elastische Ligamente (Stimmbänder). Die verbreitete Vorstellung dünne Bänder, die wie Saiten im Kehlkopf schwingen ist aber falsch. Man sollte sich das, was schwingt, eben eher wie Lippen vorstellen. Sie schwingen im Luftstrom so ähnlich wie die Lippen des Mundes, wenn man sie "blubbern" lässt. (Imitation eines Motorgeräuschs)

 

Stimmsitz

Als Stimmsitz wird das artikulatorische Zentrum im Mundraum bezeichnet. Fast alle moderne Sprechstile streben einen Stimmsitz weit vorne im Mund an ("Vordersitz"), da dies einen transparenten und offenen, bisweilen auch recht scharfen Klang zur Folge hat.

 

Stütze

Als Stütze wird eine Entlastung der Kehlkopfmuskulatur durch die Atmung bezeichnet. Die Stütze soll möglichst stimmschonendes Spreche auch bei lauten oder sehr hohen Tönen ermöglichen, ohne dass die Kraft aus dem Hals kommt.

 

T___________________

 

Tempo

Das Tempo spielt beim Sprechtraining eine große Rolle - es ist meist zu hoch. Gerade Menschen, die Fachwissen vermitteln, sprechen oft zu schnell und dabei zu wenig wirkungsvoll. Es ist sehr hilfreich, zu üben, verschiedene Tempi zu sprechen. Bemerkenswert ist, dass die Dauer der einzelnen Silben nur sehr beschränkt variiert werden kann. Langsames Sprechen hat also viel mit Pausen zu tun. Diese sind keinesfalls als Phasen von Passivität aufzufassen.

 

Tiefatmung

Man spricht von Tiefatmung, wenn sich bei der Einatmung vor allem der untere Brust- und der Bauchbereich weitet. Sie ist ein Anzeichen guter Zwerchfellbewegung. Zusammen mit normal starker Weitung im oberen Brustbereich gilt sie als physiologisch und stimmtechnisch optimal.

 

Tragfähigkeit

Unter Tragfähigkeit versteht man die Fähigkeit einer Stimme, gut zu einem Hörer durchzukommen, auch bei Störgeräuschen oder etwa gegen einen lauten Raumklang. Mit dem Begriff wird gerade nicht eine erhöhte Lautstärke sondern eine günstige klangliche Zusammensetzung gemeint.

 

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Ventiltönchen

Das Ventiltönchen klingt wie ein kurzes "klick" oder "klack" oder "kluck" etc., je nachdem, wie man den Vokaltrakt dabei einstellt. Es wird erzeugt, indem man nach dem Einatmen die Luft durch Verschluss der Glottis anhält und dann diesen Verschluss kurz aufspringen lässt.

 

Vokaltrakt

Unter Vokaltrakt versteht man den Luftraum über den Stimmlippen bis zum Mund bzw. zur Nasenöffnung (siehe auch unter Ansatzrohr). Die Form des Vokaltraktes bestimmt die Klangzusammensetzung der Stimme mit. Durch die Artikulation wird sie so eingestellt, dass die verschiedenen Laute entstehen.

 

 

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Weicher Stimmeinsatz siehe harter Stimmeinsatz

 

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Z___________________

 

Zwerchfell

Das Zwerchfell ist unser hauptsächlicher Einatmenmuskel und trennt den Brustkorb von der unteren Bauchhöhle. Indem es sich absenkt, weitet es die Lungen, so dass Luft einströmt - man atmet ein. Siehe auch Bauchatmung